Prozessanalyse Arztbrief
Technologie

Prozessanalyse Arztbrief

Der schnellste Weg vom Diktat zum fertigen Brief: Teil 1 - Prozessanalyse

Wie sieht der schnellste Weg vom Diktat zum fertigen Brief aus? Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an.

Weil diese Antwort keine hilfreichen Erkenntnisse liefert – außer, dass es keine allgemeingültige Lösung gibt –

  1. sollte der gesamte Prozess betrachtet werden,
  2. sollten die einzelnen Stellschrauben bekannt sein und
  3. Kontrollmechanismen eingerichtet werden,

damit jede Klinik den für sich optimalen Weg findet. Dabei ist zu beachten, dass es innerhalb eines Krankenhauses unterschiedliche „optimale Wege“ gibt.

Wie Sie das herausfinden, erfahren Sie unserem 3-teiligen Leitfaden: Der schnellste Weg vom Diktat zum fertigen Brief.

Es handelt sich nicht um einen theoretischen Bericht, sondern um einen praxisorientierten Leitfaden. Kern des Leitfadens stellt unsere Checkliste dar. Sie unterstützt Sie bei der Prozessanalyse und zeigt Ihnen die Stellschrauben auf, die im zweiten Teil dieser Serie genauer untersucht werden.

Laden Sie sich deswegen jetzt die Checkliste herunter, bevor Sie mit der Prozessanalyse starten.

Teil 1: Prozessanalyse

„Der Prozess ist der größte Zeitfresser – nicht das Schreiben“

Wenn Krankenhäuser erkennen, dass die medizinische Dokumentation zu spät erstellt wird, geht sofort der Fingerzeig in Richtung medizinischer Schreibdienst. Die Schreibkräfte sollten die Diktate schneller verschriftlichen. Wenn nötig, müssen mehr Schreibkräfte eingestellt werden. Dann klappt es schon.

Falsch.

Grundsätzlich liegen lange Erstellungszeiten nicht (exklusiv) im Schreibdienst, sondern häufig auch an anderer Stelle. In vielen Kliniken schaffen die Schreibkräfte das Diktataufkommen und können innerhalb eines Tages die Diktate verschriftlichen. Die Voraussetzung ist aber, dass „richtig diktiert“ wurde und der Vidierprozess klar abläuft.

Der Haken liegt also nicht unbedingt an fehlenden Mitarbeitenden im Schreibdienst, sondern am Diktat- und Briefworkflow inkl. Vidierprozess, der sich in vielen Kliniken über Tage zieht, obwohl er innerhalb von Stunden abgeschlossen werden könnte. Hier können wertvolle Zeit und Ressourcen eingespart werden, wenn der Prozess richtig definiert ist – ohne zusätzliches Personal einstellen zu müssen.

​Spracherkennung: Der kürzeste Weg zum Brief – aber auch der schnellste?

Die Spracherkennung im Frontend reduziert die Prozessschritte auf ein absolutes Minimum. Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz ist die Ergebnisqualität – also wie gut erkennt die Spracherkennung das gesprochene Wort? Das hängt vor allem von fünf Faktoren ab:

  • Der Spracherkennungssoftware
  • Diktant*in
  • Dem Fachbereich und der Berichtsart
  • Dem Implementierungsgrad im KIS
  • Vorlagenhandling

An dieser Stelle soll keine Bewertung der Spracherkennung erfolgen. Es kann festgehalten werden, dass es keinen schlankeren Prozess als durch den Einsatz von Spracherkennungssoftware im Frontend gibt: Das Dokument wird komplett durch die Diktanten fertiggestellt und an die nächsthöhere Instanz zur Unterschrift weitergeleitet. Diese gibt das Dokument frei und der Brief wird gedruckt und versendet.

Gleichermaßen gilt aber auch: Falls dieser schlanke Prozess zulasten der Diktierenden geht, weil Unmengen an Zeit für die Erstellung und Korrektur des Diktates benötigt werden, sollte der Einsatz der Spracherkennung überdacht werden. Aus diesem Grund macht die Spracherkennung im Frontend zum heutigen Stand nur in ausgewählten Fachbereichen (z. B. Radiologie) Sinn.

Um Spracherkennung zielführend mit einem hohen Grad an Akzeptanz in der Belegschaft einzuführen, empfiehlt es sich, diese Einführung schrittweise zu gestalten:

  • Einführung der Spracherkennung bei ausgewählten Diktanten im Backend
  • Korrektur der spracherkannten Diktate und Profiltraining durch den Schreibdienst
  • Nach Profilverbesserung Übergabe des geschulten Profils an die Diktanten zur Nutzung der Spracherkennung im Frontend

Weitere Informationen zur Spracherkennung finden Sie hier.

​Was passiert bei Volumenspitzen und Krankheitstagen?

Wann ist schon einmal Alltag im Krankenhaus und die Prozesse können standardmäßig eingehalten werden?

Das gleiche gilt auch für den Diktat-, Schreib- und Vidierprozess. Dann entsteht der Engpass im Schreibdienst. Was passiert, wenn Mitarbeitende im Schreibdienst krank sind? Anhand welcher Kriterien werden die Diktate priorisiert? Wie wird mit den Dokumenten aus dem Vidierprozess umgegangen? Haben diese Dokumente Vorrang oder erst die neuen Diktate? Wie kann ein fristgerechtes Entlassmanagement gewährleistet werden?

Oder Ärzt*innen kamen nicht dazu ihre Diktate zu erstellen und sie diktieren auf einen Schlag die Diktate der letzten Tage oder sogar Wochen?

Oder (Murphys law): Es kommt alles gleichzeitig…

Auch diese Szenarien sollten bei der Prozessanalyse berücksichtigt werden. Denn sie sind der klinische Alltag. Was hilft eine Wetterprognose, wenn immer von Sonnenschein ausgegangen wird?

​Workflow mit externem Schreibdienst

Die Zusammenarbeit mit einem externen Schreibdienst birgt Optimierungspotential. Ein häufiger Fehler ist, dass dem medizinischen Schreibdienst die Entscheidung übergeben wird, welche Diktate intern und welche vom externen Schreibservice geschrieben werden sollen.

Oder andersherum, die kaufmännische Leitung macht Vorgaben, die in der Praxis nicht umsetzbar sind und unnötigen Zeitaufwand bedeuten.

Hier ist eine Prozessanalyse gemeinsam mit dem externen Dienstleister empfehlenswert, um den genauen Bedarf zu ermitteln.

Benötigen Sie eine schnelle Unterstützung zu Spitzenzeiten?

Soll ein gedeckeltes monatliches Volumen vom externen Dienstleister bearbeitet werden?

Übernimmt der externe Dienstleister alle eingehenden Diktate von 16:00-07:00 Uhr, wenn der interne Schreibdienst nicht mehr im Dienst ist?

Die Art der Zusammenarbeit hängt von folgenden Fragen ab:

  • Wann soll der Schreibservice unterstützen? Nur bei Überhängen oder ist eine generelle Unterstützung sinnvoll?
  • Wie soll die Unterstützung des externen Schreibservices aussehen? Soll direkt im KIS geschrieben werden, wie es die internen Schreibkräfte auch tun, oder soll eine Textdatei erstellt werden, die die internen Schreibkräfte dann in die Patientenakte im KIS einpflegen?
  • Welche Diktate sind vom externen Schreibservice zu schreiben? Beschränkt sich dies auf bestimmte Fachbereiche oder Berichtsarten? Sollen alle Diktate einer Diktatliste bearbeitet werden?
  • Gibt es eine Zeitsteuerung? Bis zu welchem Zeitpunkt sollen die Diktate intern geschrieben werden, bevor sie an einen externen Schreibservice gehen, um eine zeitnahe Erstellung zu garantieren?
Mit der Betrachtung der Zusammenarbeit mit einem externen Schreibdienst endet die Prozessanalyse. Falls Sie es noch nicht gemacht haben sollten, laden Sie sich die kostenlose Checkliste herunter.

Alternativ steht Ihnen Frau Nathalie Müller, Prozessberaterin klinische Dokumentation, auch gerne zur Verfügung:

E-Mail: nathalie.mueller@amanu.de

Tel: 0711 222 19 27 30

Laden Sie sich deswegen jetzt die Checkliste herunter, bevor Sie mit der Prozessanalyse starten.

Magazin
Sie möchten mehr erfahren? Weitere Artikel gibt es hier:
  • Keine Fachkräfte für Schreibarbeiten? amanu hat die Lösung.
    Fachwissen
    Keine Fachkräfte für Schreibarbeiten? amanu hat die Lösung.
  • Schreibarbeit in der Medizin – effektiv und störungsfrei datensicher.
    Technologie
    Schreibarbeit in der Medizin – effektiv und störungsfrei datensicher.
  • Kliniken und Ärzte: Entlastung durch externen Schreibservice.
    Technologie
    Kliniken und Ärzte: Entlastung durch externen Schreibservice.


T +49 (0) 711 - 222 1927
kontakt@amanu.de